Der digitale Handel zwischen Unternehmen ist eines der großen Wachstumsfelder der E-Commerce-Branche. Kein Wunder also, dass immer mehr Hersteller von Onlineshop-Systemen den B2B-Bereich für sich entdecken.
Das Wichtigste vorweg: B2B ist nicht gleich B2C! Auch wenn die B2B-Branche so manches von den Erfahrungen aus dem B2C-Bereich lernen kann, so gibt es doch einige gravierende Unterschiede. Dementsprechend sollte man bei der Auswahl eines Onlineshop-Systems darauf achten, dass es auf die Anforderungen eines B2B-Shops zugeschnitten ist.
Komplexe Prozessketten als große Herausforderung
Hinter einem B2B-Geschäft stehen komplexe Prozessketten, die besondere Herausforderungen an ein Onlineshop-System stellen. Denn im B2B-Bereich ist der Kunde ein ganzes Unternehmen, mit verschiedenen MitarbeiterInnen, die unter Umständen mit unterschiedlichen Berechtigungen im Onlineshop einkaufen.
Zudem kann zwischen Auswahl und eigentlichem Kauf eines Produktes noch eine unternehmensinterne Berechtigungsstruktur existieren. So ist es etwa möglich, dass ein Kauf erst nach Genehmigung beispielsweise durch den/die AbteilungsleiterIn getätigt werden kann. Strukturen und Sonderfunktionen wie Genehmigungsworkflow oder Rechtemanagement müssen daher in einem professionellen B2B-Shopsystem in jedem Fall problemlos verfügbar sein.
Langfristige Geschäftsbeziehungen aufbauen
Auch wenn ein B2B-Shop in Sachen Design, Nutzerführung und Produktdarstellung große Ähnlichkeiten mit einem B2C-Shop aufweist, gibt es doch auch deutliche Unterschiede. Speziell das Backend weist andere Strukturen auf und ist von der Systemarchitektur her wesentlich komplexer.
Während es bei einem Endkundenshop darauf ankommt, NeukundInnen zu gewinnen, steht beim digitalen Handel zwischen Unternehmen der Aufbau langfristiger Geschäftsbeziehungen im Mittelpunkt. Dazu gehört auch, als B2B-Shop die Firmen mit individuellen Einkaufsprozessen und Rabattstrukturen zu bedienen.
Kundenindividuell performen
Nicht nur die Einkaufsprozesse und Rabattstrukturen sollten individuell gestaltbar sein. Komplett unterschiedliche Preisstrukturen für sämtliche KundInnen bis in die Artikelebene sind ein wichtiges Thema. Ein B2B-Shop-System muss, trotz der dadurch entstehenden großen Datenmengen, stets performant bleiben.
Ein Qualitätskriterium, auf das bei der Auswahl eines Shop-Systems von vornherein geachtet werden muss. Auch die deutlich aufwendigere Auftragsverwaltung als in der B2C-Branche, die möglichst reibungslose Nachbestellung von Verbrauchsgütern, das zur Verfügung stellen von kundInnenindividuellen Sortimenten sowie die Bearbeitung von Großbestellungen sollten bei der Auswahl eines Onlineshop-Systems für den B2B-Bereich unbedingt mit bedacht werden.
Und last but not least darf nicht vergessen werden, dass es bei einem B2B-Shop auch darum geht, für beide Seiten prozesstechnische Optimierungen zu schaffen und Mehrwerte zu integrieren.