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Facility Management in einem herausfordernden Jahr – wenn Krisen zu Chancen werden!

Foto: elenabs via iStock

Doris Bele

MSc, Vorstandsvorsitzende der FMA

DI (FH) Georg Stadlhofer

MSc, Präsident der IFMA Austria

Facility Management: Das bedeutet in Österreich eine Branche von über 200.000 Beschäftigten mit einem Umsatz von über 18 Milliarden Euro, die für rund fünf Prozent des Bruttoinlandsproduktes verantwortlich zeichnet und jeden Tag für das Wohlergehen von mehr als zweieinhalb Millionen Kunden und Nutzern sorgt!

Das Jahr 2020 wird uns allen sicherlich noch einige Zeit in Erinnerung bleiben. Ein Jahr, in dem für Wochen das öffentliche Leben beinahe zum Stillstand gebracht wurde und die Dimensionen der sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen noch gar nicht abschätzbar sind.

Wir alle wurden mit neuen Situationen und Herausforderungen konfrontiert, sowohl beruflicher als auch privater Natur. Krisensitzungen, Social Distancing und Homeoffice gehörten von heute auf morgen zur Tagesordnung. 

Die Krise hat gezeigt, dass das Facility Management eine zentrale Rolle spielt und auch weiterhin spielen wird. Das Bewusstsein für Gesundheit und Hygiene wird in Unternehmen einen höheren Stellenwert einnehmen und davon können wir nachhaltig profitieren.

Die Krise hat gezeigt, dass Facility Management eine zentrale Rolle spielt und auch weiterhin spielen wird!

Jedes Risiko und jede Krise bergen Chancen! Eine Chance, um zu erkennen, zu reflektieren, eventuell Bereinigungen durchzuführen oder auch einen Neustart einzuleiten. 

Die Adaptierung der Arbeitsbedingungen und Umstellung auf das Homeoffice ist sicherlich eine der größten Herausforderungen, um eine größtmögliche Flexibilität bei der Sicherstellung des Geschäftsbetriebes zu erreichen. Zusätzlich werden wir uns noch schneller auf Risiko- und Krisensituationen einstellen und im Vorfeld Maßnahmen- und Aktionspläne parat haben müssen.

Neue Geschäftsfelder werden geschaffen, speziell im Hygienebereich, im Managed Services-Bereich und im Zuge von Beratungsleistungen. Die Facility Manager werden zunehmend auch zu Energiedienstleistern. 

Klimaschutz und Energieeffizienz sind die großen Herausforderungen unserer Zeit. Wenn wir gemeinsam – wie im EU Green Deal skizziert – bis 2050 eine klimaneutrale, kreislauforientierte Wirtschaft in Europa schaffen wollen, wird auch das Facility Management einen wesentlichen Beitrag leisten müssen. Die effiziente Nutzung und der Betrieb von Gebäuden und Infrastruktur, ist immerhin für 30 Prozent aller CO²-Emissionen verantwortlich. Diese Hebel betätigen zu können, bedeutet natürlich auch eine große Verantwortung für uns Facility Managerinnen und Manager. Dazu kommt das Erreichen der Sanierungsquote von drei Prozent, immerhin eine Verdreifachung des aktuellen Wertes, welche maßgeblich durch das Facility Management mitgestaltet werden kann. Damit wird nicht nur der Gebäudebetrieb, sondern auch der Gebäudebestand an sich, für den wir in der Betriebsphase ja verantwortlich zeichnen, stärker in den Fokus rücken. 

Die Digitalisierung ist neben Klimaschutz das bestimmende Thema in der Branche. Und das zurecht! Zwar sind Gebäude auch bisher nicht ohne Daten und IT-Systemen wie CAFM (Computer Aided Facility Management) oder BMS (Building Management System) vernünftig zu betreiben gewesen. Durch die Möglichkeiten der Sensorik, die Vernetzung von Gebäudedaten und der zunehmenden Intelligenz von Systemen und Gebäudetechnik werden uns jedoch künftig noch ganz andere Möglichkeiten in der Planung, im Bauen, Betreiben und in der Nutzung von Gebäuden zur Verfügung stehen. 

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