Bernhard Stadler, Leiter Fuhrpark Automotive bei TÜV AUSTRIA, spricht im Interview über die Umstellung von Fuhrparks auf E-Mobilität – und erklärt, warum der Dialog mit den Mitarbeiter:innen vor der Umsetzung entscheidend ist.
Herr Stadler, wie läuft die Umstellung auf E-Mobilität bei TÜV AUSTRIA? Was waren die Beweggründe?
In Österreich haben wir von 640 Autos mittlerweile gut ein Drittel elektrifiziert – Tendenz steigend.
TÜV AUSTRIA steht für die nachhaltige Verbesserung von Sicherheit und Qualität. Unsere Expert:innen erbringen ihre Leistungen vor allem bei unseren Kund:innen vor Ort. Das bedeutet: Bei hunderttausenden Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungstätigkeiten pro Jahr ist unser Fuhrpark für den größten Anteil unserer CO2-Emissionen verantwortlich. Seine Elektrifizierung reduziert also maßgeblich den Impact entsprechend unserer Mission.
Ein weiterer Grund ist der fehlende Sachbezug beim Firmenauto. Mit einem Elektroauto steigen die Mitarbeiter:innen deutlich besser aus: Es ist kosteneffizienter und natürlich umweltschonender als ein Auto mit Verbrennungsmotor.
Was gilt es bei Ladeinfrastruktur und administrativem Aufwand zu beachten?
Die Mitarbeiter:innen wissen genau, wie der Alltag mit einem Verbrenner funktioniert. Bei der Einführung der E-Mobilität ist zu berücksichtigen, dass auch sie bei der Umstellung auf Elektroautos begleitet werden müssen. Je nach Tätigkeitsprofil wählen wir die E-Fahrzeuge individuell und gemeinsam mit unseren Expert:innen aus.
Unser Fuhrparkmanagement erklärt die Handhabung der Ladekarten und macht die neuen E-Fahrer:innen mit der notwendigen Fahrweise und der Streckenplanung entlang verfügbarer Lademöglichkeiten vertraut. Wir sehen das im Fuhrparkmanagement nicht als zusätzlichen Aufwand, sondern als wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Wir gehen daher in unserem TÜV AUSTRIA Akademie-Kurs „Elektromobilität im Fuhrparkmanagement“ besonders auf administrative Themen ein.
Kommen wir zum Thema Home-Charging …
Immer mehr Mitarbeiter:innen von TÜV AUSTRIA laden ihr E-Fahrzeug zuhause. Meistens wird der Überschuss einer PV-Anlage ins Auto eingespeist. Wir haben uns in Österreich für eine App-Lösung zur Vergütung dieser Einspeisung entschieden, die sehr gut von den ‚Home-Charger:innen‘ angenommen wird.
Was muss ich bei der Umstellung eines Fuhrparks auf E-Mobilität zusätzlich beachten?
Wir stellen unseren Fuhrpark entlang der Vereinbarkeit des erforderlichen Fahrprofils unserer Mitarbeiter:innen mit E-Mobilität um. Stand heute können nicht alle unsere Anforderungen als Dienstleistungsunternehmen mit den derzeit am Markt verfügbaren E-Fahrzeugen erfüllt werden. Wo es möglich ist, erbringt TÜV AUSTRIA seine Dienstleistungen auf soziale, umweltbewusste und ethische Weise mit E-Mobilität.
Wollen Sie die Erfahrungen des TÜV AUSTRIA Fuhrparkmanagements in Ihrem eigenen Fuhrpark umsetzen, empfehlen wir den Kurs „Elektromobilität im Fuhrparkmanagement“ an der TÜV AUSTRIA Akademie: www.tuv-akademie.at/kurs/elektromobilitaet-im-fuhrparkmanagement.