Cyberattacken stellen in Österreich eines der größten Geschäftsrisiken dar. Doch egal, welche Maßnahmen die Unternehmen setzen: Einen hundertprozentigen Schutz davor gibt es nicht.
Ein solider Schutz gegen Cyberangriffe wird immer mehr zur
Voraussetzung, damit Unternehmen in der daten- und technologiebasierten
Wirtschaft Erfolg haben können. So wird Cybersecurity ein unabdingbarer
Bestandteil jeder nachhaltigen unternehmerischen Wachstumsstrategie. Das
stellt eine tägliche Herausforderung für die Führungskräfte dar. Der
Bereich der Cybersicherheit wandelt sich aufgrund neuer Technologien
laufend.
Die harten Fakten: Angriffe auf Unternehmen
66 Prozent aller österreichischen Unternehmen waren in den letzten zwölf Monaten Opfer einer Cyberattacke. 2016 waren 49 Prozent betroffen. Dies bedeutet einen Anstieg der Angriffe, zeigt aber, dass Unternehmen gelernt haben, die Ereignisse besser zu klassifizieren. Österreichische Unternehmener befinden sich in keiner „Schockstarre“, was aber kein Grund ist, sich zurückzulehnen. Denn von solchen Attacken sind alle Unternehmen betroffen.
KMUs im Visier
Im Visier der Angreifer standen im letzten Jahr 59 Prozent der kleineren, 71 Prozent der mittleren und 76 Prozent der großen Unternehmen. In vielen Unternehmen herrscht Unwissenheit darüber, ob die eigenen Systeme angegriffen wurden. So ist jedem zehnten Unternehmen hierzulande nicht bekannt, ob es von Attacken betroffen war oder nicht.
Der Schaden durch Angriffe
Unternehmen sind immer öfter in der Lage, Cyberangriffe erfolgreich abzuwehren. 59 Prozent der Unternehmen, die in den letzten zwölf Monaten Opfer einer Cyberattacke waren, entstand dadurch kein Schaden. Cybersecurity hat endlich den Weg vom Fokusthema der IT-SpezialistInnen hin zum Risk-Management-Thema der Geschäftsführung geschafft. Entscheidend ist auch die Einrichtung von Abläufen zur Vorfallsbehandlung. Denn nur mit einer grundlegenden Reaktions- und Handlungsfähigkeit sind Unternehmen fähig, den Angriff abzuwehren.
Die Ohnmacht schwindet
Es darf nicht angenommen werden, dass alle Angriffe komplett abgewehrt wurden und den Unternehmen kein Schaden entstanden ist. Die Professionalisierung des Themas in Österreichs Unternehmen sorgt für ein schwindendes Ohnmachtsgefühl. Dennoch haben Cyberattacken Konsequenzen für Wirtschaftstreibende im ganzen Land. Die Auswirkungen reichen von finanziellen Schäden bis hin zu Imageverlust.
Vielerlei Gründe für eine Cyberattacke
Die Motive der Angreifer sind vielfältig: Zwei Drittel (67 Prozent) der befragten Unternehmen vermuten finanzielle Schadenszufügung, 28 Prozent die Unterbrechung von Geschäftsprozessen, 23 Prozent eine Beeinträchtigung der Reputation. Die Befürchtung einer absichtlichen finanziellen Schadenszufügung ist in den Bereichen Immobilien (83 Prozent), Energiewirtschaft (78 Prozent), Technologie (76 Prozent) und Industrie (95 Prozent) besonders hoch.