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Intelligente Gebäude smarter nutzen

iStock/kpalimski

Digitalisierung im Facility Management bietet großes Potenzial für Effizienzsteigerung und kann sich positiv auf das Kerngeschäft auswirken. In vielen Unternehmen steckt sie aber noch in den Kinderschuhen.

Unternehmen, die Immobilien und deren Bewirtschaftung als reine Notwendigkeit und Kostenfaktor betrachten, hinken wenig überraschend bei der Digitalisierung des Facility Management hinterher. Das ergab eine Studie des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder. Konkreten Einsparungsmöglichkeiten, die sich damit realisieren lassen, wird in vielen Führungsetagen noch immer nur geringe Bedeutung beigemessen.

Dabei bietet der Einsatz von Computer-Aided-Facility Management (CAFM) auch oftmals Vorteile für das Kerngeschäft von Unternehmen. Die Studie berichtet etwa von folgendem Fall: Ein Unternehmen in der Immobilienbranche ließ all Gebäude digital erfassen, um eine erste Grundlage für die Entwicklung intelligenter Gebäude zu schaffen. Auf diesen Daten aufbauend wurden Visualisierungen erstellt, die der Vertrieb des Unternehmens nun im Kontakt mit möglichen MieterInnen nutzt.

Digitalisierung ist auch im Facility Management nicht aufzuhalten

Die Studie zeigt weiter: Die zunehmende Verbreitung digitaler Technologien wirkt sich auch positiv auf die Entwicklung im Immobilienbereich aus. Unternehmen, die dem Immobilienmanagement allgemein einen hohen Stellenwert in der Unternehmensorganisation beimessen, haben beim Einsatz von CAMF im Moment die Nase ganz klar vorn, so die Studie.

Die Vorteile überwiegen dabei langfristig die kurzfristig anfallenden Implementierungskosten deutlich: CAFM-Systeme erlauben einen raschen Überblick durch die systematische Darstellung immobilienrelevanter Daten und Informationen. Das ist die Grundlage für ein betriebswirtschaftliches Budgetmanagement sowie für Kostenverfolgung, -transparenz und -wahrheit. Und das erleichtert es BetreiberInnen, NutzerInnen und EigentümerInnen, informierte Entscheidungen für eine optimale Nutzung, Bewirtschaftung und Disposition einer Immobilie zu treffen. Transparente und effiziente Prozesse tragen letztlich auch zu einer hohen Dienstleistungsqualität und damit zu hoher KundInnen- und NutzerInnenzufriedenheit und MieterInnenbindung bei.

Bereits jetzt sind CAFM-Systeme darum in vielen Unternehmen fixer Bestandteil der Professionalisierung hin zu einem strategischem Facility-Management-Ansatz. Sie sorgen nicht nur für einen effizienten Ressourceneinsatz, sondern sind ein wichtiges Werkzeug für eine erfolgreiche Unternehmensführung.

Wie kommen KMU zu einem CAFM-System?

Häufig setzt die Implementierung von CAFM an bereits standardisierten Prozessen oder solchen mit geringer Komplexität an. Egal, wo man beginnt, die Umsetzung solcher Systeme ist immer voraussetzungsvoll. Abhängig vom konkreten Anwendungsfall braucht es Sensoren und Schnittstellen zu bestehender Software. Damit die Daten genutzt werden können, müssen sie entsprechend gepflegt und so strukturiert werden, dass sie auch ausgewertet werden können, denn ohne diesen finalen Schritt sind die Daten an sich wertlos. Richtig gemacht, kann die Digitalisierung im Facility Management nicht nur Kosten einsparen, sondern auch Mehrwert für das Kerngeschäft generieren.

Gerade für KMU ist es oft nicht möglich, einen umfassenden Überblick über die jüngsten auch für das eigene Unternehmen relevante Entwicklungen der Digitalisierung zu haben. In solchen Fällen ist dann professionelle Expertise von außen gefragt. Facility-Management Dienstleister spezialisieren sich darum zunehmend darauf, ihr Know-how an KMU weiterzugeben und Hilfestellung bei der Implementierung von CAMF-Systemen zu bieten. Gemeinsam mit den KundInnen werden benötigte Funktionalitäten, bestehende Datengrundlagen und notwendige Schnittstellen zu anderen bestehenden Systemen abgeklärt. So entstehen maßgeschneiderte Lösungen für KMU und langfristig erfolgreiche Geschäftsmodelle.


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