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Querdenken ausdrücklich erwünscht!

business people working on marketing plan together in modern office, teamwork, double exposure banner
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iStock/anyaberkut

Mittlerweile sollte man glauben, dass kein Weg mehr an der Digitalisierung vorbei führt. Und das ist bis zu einem gewissen Grad auch bereits so. In Zeiten der digitalen Transformation bestimmen Begriffe wie Blockchain, Disruption, Robotik und unzählige mehr unser tägliches Leben und verändern dieses auch maßgeblich.

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Doris Bele, MSc

Vorstandsvorsitzende, FMA © Fotos: Jana Madzigon

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DI (FH) Manuel Radauer

Präsident, IFMA Austria

Was sich allerdings nicht geändert hat, ist der Fakt, dass Personalkosten für 80 Prozent der Gesamtarbeitsplatzkosten verantwortlich sind, der Rest verteilt sich in etwa zu je 10 Prozent auf Miete und Ausstattung (1).

Die Bereitstellung von produktivitäts- und gesundheitsfördernden Arbeitsplätzen rückt als Kernaufgabe des Facility Managements immer stärker in den Fokus. Der Mitarbeiter muss vermehrt als Kunde verstanden werden und das Kennen der Kundenbedürfnisse und das Messen der Arbeitsplatzqualität sind dabei wesentliche Aufgaben.

Dem Nutzer eine Stimme geben

Eines der beiden neuen White Papers der IFMA Austria zeigt Wege zur Nutzereinbindung und Userbewertung von Arbeitsplatzqualität auf, gibt allgemeine Handlungsempfehlungen und zeigt Best Practices. Zudem wird ein allgemeiner, vereinfachter Ansatz zur Bewertung von Arbeitsplatzqualität in Büroimmobilien vorgeschlagen, mithilfe dessen die Qualität von Büroimmobilien vergleichbar gemacht werden soll. Damit kann qualitativ gutes Facility Management (FM) künftig auch messbar einen wesentlichen Beitrag für die Produktivität einer Organisation leisten.

Das FM nach vorn bringen

Um nun sicherzustellen, dass das FM bereits in der ersten Planungsphase implementiert wird, haben sich FMA und IFMA Austria entschlossen, ein FM-Qualitätssiegel auf den Markt zu bringen und durch das Aufzeigen von Best-Practice-Projekten diese Zielsetzung zu unterstützen. Dieses Siegel wird noch im Laufe des Jahres zum Einsatz kommen. „Mit dem FM-Qualitätssiegel wird die immer wieder diskutierte und aus Sicht aller Projektbeteiligten notwendige Forderung umgesetzt, die Erfahrungen und Erkenntnisse und insbesondere auch die Anforderungen aus dem Betrieb rechtzeitig in den Prozess von Projektentwicklung und Planung einzubringen“, so Manuel Radauer.

Faktor Mensch mehr und mehr im Mittelpunkt

Im Rahmen des zweiten White Papers „Die Zukunft des Facility Managements – Vision FM 2030“ wurden, basierend auf aktuellen Trends, mögliche Zukunftsszenarien für das Facility Management skizziert. Klar erkennbar ist diesbezüglich ein Perspektivenwechsel von FM als Leistungserbringer hin zur strategischen Management-Disziplin, in der der Mensch und die MitarbeiterInnen immer stärker in den Mittelpunkt des Geschehens rücken.

„Im Zusammenhang mit dem „War for Talents“ und dem „Employer Branding“ wird der Fokus auf den Faktor Mensch die entscheidende Rolle im Facility Management spielen. Positive Nutzererfahrungen und die Begeisterung der eigenen MitarbeiterInnen ermöglichen erst den Gesamterfolg von Unternehmen. Wenn es also darum geht, die besten und zufriedensten MitarbeiterInnen langfristig an Unternehmen zu binden, wird professionelles FM einen wesentlichen Beitrag leisten können“, ist sich Manuel Radauer sicher.

In Zukunft sprechen wir daher weniger von Services für eine Immobilie, sondern von bedarfsgerechten Services für den Menschen – dies unter Nutzung der Vorteile, die uns die Digitalisierung bietet. Daher werden jene Unternehmen am erfolgreichsten sein, denen es am besten gelingt, das Zusammenspiel zwischen der Digitalisierung und dem Faktor Mensch zu vereinen.

Digitalisierung als Chance für neue Jobbilder

Auf die Frage, ob die Digitalisierung Arbeitsplätze im Facility Management reduzieren würde, kann mit „Nein, höchstwahrscheinlich nicht!“ geantwortet werden. Neue Technologien bieten vielmehr die Chance für neue Arbeitsbilder und schaffen anspruchsvolle Jobs. In diesem Zusammenhang haben FMA und IFMA Austria in der Studie „FM Master – Master FM“ untersucht, welche Game Changer die Aus- und Weiterbildungsinstitutionen sehen, wie das Berufsbild wahrgenommen wird und wie die Ausbildung eines Facility Managers aktuell ist bzw. zukünftig sein sollte. „Die Studie identifiziert eindeutig das Themengebiet Digitalisierung (> 70 Prozent) als den Game Changer im Facility Management“, so Doris Bele.

FM-Day 2019

Am 25. September 2019 findet der fünfte österreichische FM-Day der Facility Management Austria und IFMA Austria im Park Hyatt Vienna statt.

Die Konferenz für Querdenker

Auch heuer bietet unser FM-Day wieder ausreichend Möglichkeit zum Querdenken. Ein Tag, an dem in der Branche etwas anders gedacht werden darf und soll.

Der FM-Day wurde 2015 ins Leben gerufen. Er soll keine weitere Fachkonferenz für Facility und Real Estate Management sein, sondern er hat das Ziel, mit einem innovativen Format an einem besonderen Ort Mehrwerte zu schaffen. Gemeinsam mit unseren ReferentInnen, DiskutantInnen und TeilnehmerInnen schauen wir über den Tellerrand und tauchen in andere Welten ein, den Blick in die Zukunft gerichtet. Das diesjährige Motto lautet:

Erlebnisse schaffen. Zukunft gestalten.

„Das Erlebnis ist ein Ereignis im individuellen Leben eines Menschen, das sich vom Alltag des Erlebenden so sehr unterscheidet, dass es ihm lange im Gedächtnis bleibt“, weiß Wikipedia. Wir betrachten ein Erlebnis als einzigartige, beeindruckende Erfahrung, die begeistert und so Mehrwerte schafft.

Will man das Umfeld für wertvolle und erinnerungswürdige Erlebnisse schaffen, braucht man Flexibilität. So muss etwa berücksichtigt werden, dass auch die Werte in unserem Leben sich entwickeln – einige grundlegende bleiben vielleicht gleich, aber andere ändern sich im Lauf der Jahre, richten sich nach neuen Erkenntnissen, Bedürfnissen oder auch Moden. Mit dem Motto des diesjährigen FM-Days beleuchten wir die neuesten Trends unserer Branche und wie diese Einfluss auf unsere Zukunft nehmen.

Erlebnisse zu schaffen bedeutet auch, eine angenehme Atmosphäre zu gestalten, die zu positiven Emotionen und Wahrnehmungen unserer Umgebung und unserer Mitmenschen anregt.

Die diesjährigen Themen reichen von der Immobilie der Zukunft bis hin zu den Trends im Facility Management und in der Digitalisierung.

Am FM-Day werden uns unter anderem folgende Fragen beschäftigen:

Facility Management fungiert auch als Inkubator, letztendlich mit dem Ziel, dem Menschen näher zu kommen und ihn in den Mittelpunkt zu rücken. Was wird zukünftig passieren und vor allem: Wie wird es passieren? Lässt sich Zukunft überhaupt gestalten und welchen nachhaltigen Beitrag können wir, kann Facility Management dazu leisten? Welche Entwicklungen entlang der Wertschöpfungskette einer Immobilie bewegen uns aktuell und welche hinterlassen bleibende, zukunftsweisende Spuren? Immobilien gab es schon immer, doch wie verändert sich ihre Qualität und wie sieht die Immobilie der Zukunft aus? Unsere Immobilien spiegeln unsere Unternehmenskultur wider, sind eng verbunden mit Fragen wie: Wo und wie wollen wir arbeiten, wer und was unterstützt uns dabei?

Haben Trends von gestern auch morgen noch eine Berechtigung? Ist Facility Management ein Trendsetter oder jagen wir stets den Trends hinterher? Wo sehen wir den Facility Manager der Zukunft? Und können Maschinen Menschen ersetzen? Zeigen uns Start-ups den Weg? Diese Fragen (und noch viele mehr) wollen wir gemeinsam mit Ihnen beantworten.

Dipl.-Ing. Werner H. Bittner, Vorsitzender der Geschäftsführung (CEO) der Umdasch Ventures GmbH, wird den FM-Day 2019 eröffnen. Im Rahmen der Abendveranstaltung dürfen wir Mag. Bettina Glatz-Kremsner, Generaldirektorin der Casinos Austria AG und Österreichische Lotterien GmbH, im Interview mit Gerald Groß begrüßen.



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