Andreas Schmidt-Pöstion und Thomas Winter von Apleona erklären im Interview, was es mit PPP-Projekten auf sich hat, und warum KI und Digitalisierung im FM entscheidend sind.
Wie lassen sich KI und Digitalisierung im FM implementieren?
Winter: Mit cloudbasierten Plattformen lassen sich alle relevanten Daten des FM zentral erfassen, analysieren und in Echtzeit über mobile Anwendungen abrufen. Damit sind die Transparenz und dynamische Steuerung der Leistungen möglich. Sensoren und IoT-Plattformen erlauben es, technische Anlagen 24/7 zu überwachen und Wartungsbedarf früh zu erkennen. Das bringt weniger Ausfälle und längere Lebensdauer. Wichtig ist, dass der Mehrwert im Vergleich zu herkömmlichen Methoden erkennbar ist.
Schmidt-Pöstion: Digitalisierung ist ein Schlüsselinstrument zur Effizienzsteigerung. Apleona setzt zunehmend digitale und KI-gestützte Lösungen ein, um Arbeitsabläufe zu automatisieren, Prozesse zu vereinheitlichen und Qualität und Zuverlässigkeit der Dienstleistungen zu verbessern. Dies entlastet auch die Fachkräfte. Darüber hinaus ermöglichen sie eine effektivere Ressourcennutzung und fördern die Anpassungsfähigkeit des Unternehmens im dynamischen Markt, künftige Innovationen und nachhaltiges Wachstum.
Welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit in Ihrem Betriebsalltag?
Winter: Dekarbonisierung ist entscheidend für Wachstum im FM und zentral in unserer Strategie. Sie lässt sich hervorragend mit KI und Digitalisierung umsetzen, z. B. durch Implementierung einer KI-gestützten, prädiktiven Steuerung durch Recogizer. Selbst hochmoderne Gebäude können so noch effizienter betrieben werden, was zu großen Einsparungen führt. Unser Green Real Estate Team entwickelt bei Kund:innen energieeffiziente Lösungen für jedes Gebäude, wodurch wir CO₂-Maßnahmen schnell umsetzen können.
Schmidt-Pöstion: Nachhaltigkeit ist essenziell für uns. Die Bedeutung von ESG-Kriterien und der CSRD nimmt zu; unsere Kund:innen fordern vermehrt nachhaltige Konzepte. Regulatorischen Anforderungen und der enorme CO2-Ausstoß von Immobilien haben die Positionierung des FM-Markts entscheidend beeinflusst. Auch institutionelle Investor:innen benötigen Unterstützung durch Facility-Service-Unternehmen, besonders bei der Datenerhebung für das ESG-Reporting.
Was steht hinter Ihrer HSEQ-Politik für gute Mitarbeiter:innen?
Schmidt-Pöstion: Sie sorgt für ein sicheres, gesundes und motivierendes Arbeitsumfeld: Unsere Mitarbeiter:innen sind unser wertvollstes Gut. Wir legen großen Wert auf Schulungen und Weiterbildung sowie eine offene Kommunikationskultur, in der Feedback erwünscht ist und Innovationen unterstützt werden.
Winter: Wir setzen auch auf moderne Arbeitsausstattung und Technologien. Unsere HSEQ-Politik erfüllt die Anforderungen unserer Industrie- und Konzernkund:innen bei Qualität, Nachhaltigkeit und Compliance. Dies erreichen wir durch zertifizierte Managementsysteme, transparente Abläufe, ESG-orientiertes Energiemanagement, konsequente Prävention und kontinuierliche Optimierung.
Was sind PPP-Projekte und welche Vorteile bringen Sie?
Schmidt-Pöstion: Public Private Partnership sind langfristige Kooperationen von öffentlichen Auftraggeber:innen und privaten Unternehmen wie Apleona. Das Ziel: öffentliche Infrastrukturprojekte über den Lebenszyklus hinweg umzusetzen. Apleona bringt dabei Technikkompetenz und wirtschaftliche Stabilität ein.
Winter: Apleona greift hier auf umfangreiche Erfahrung aus sieben umgesetzten PPP-Projekten sowie zwei derzeit im Bau befindlichen zurück. Das umfasst Betrieb und Beteiligung an Planungs- und Bauphase, was durchgängige Qualitätssicherung und wirtschaftliche Optimierung über Jahrzehnte ermöglicht. PPP-Projekte sind ideal für den Einsatz digitaler und nachhaltiger Lösungen, etwa bei Energiemanagement, ESG-Reporting oder smarten Gebäudetechnologien. Aktuell ist es für öffentliche Auftraggeber:innen sinnvoll, verstärkt auf PPP-Projekte zu setzen: Ein verlässlicher Partner, der Planung, Bau und Betrieb effizient, nachhaltig und digital integriert aus einer Hand umsetzt, ist Gold wert.