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Nachhaltigkeit

Kreislaufwirtschaft: Motor für die notwendige Transformation unseres Wirtschaftssystems

Klimaerhitzung, Biodiversitätsverlust und Rohstoffknappheit erfordern eine nachhaltige Transformation unseres Wirtschaftssystems. Die Kreislaufwirtschaft leistet dabei einen essenziellen Beitrag.

Julika Dittrich, LL.M.

Kreislaufwirtschaftsexpertin Umweltdachverband, Gründerin und Leiterin Circular Futures – Plattform Kreislaufwirtschaft Österreich
Foto: Pauline Thurn und Taxis

Unser lineares Wirtschaftssystem ist auf Kollisionskurs mit den Belastungsgrenzen unseres Planeten. Gewinnung und Verarbeitung von Ressourcen sind für mehr als 90 % des weltweiten Biodiversitätsverlusts und mehr als die Hälfte aller Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Allein in Österreich entspricht der Ressourcenverbrauch dem Bestand von 3,5 Erden. Um gegenzusteuern, müssen Lösungen an der Quelle des Problems ansetzen – dem Ressourcenverbrauch. Zentraler Hebel ist die Kreislaufwirtschaft, deren Produkte so konzipiert sind, dass sie leicht wiederverwendet, repariert und recycelt werden können. Noch sind Kreislaufprodukte und die dazugehörigen Dienstleistungen, wie „Leihen statt Kaufen”, ein Nischenmarkt. Das will der EU Kreislaufwirtschaftsaktionsplan 2020 ändern, der auf Ökodesignvorschriften, besseren Schutz vor „Grünfärberei“, Mindestanforderungen an Nachhaltigkeitssiegel sowie ein Recht auf Reparatur abzielt. Vom Übergang in eine Kreislaufwirtschaft profitieren Wirtschaft, Umwelt und Soziales. Mit dem Schwerpunkt auf arbeitsintensiven Aktivitäten, wie Wartung und Reparatur, schafft Kreislaufwirtschaft lokale Arbeitsplätze und stärkt regionale Wirtschaftsräume.

Die Abhängigkeit von Rohstoffimporten sinkt, neue Geschäftsmodelle entstehen. Unternehmen profitieren von niedrigeren Produktionskosten und stabiler Materialversorgung, Bürger:innen von hochwertigen Produkten. Was sich einfach anhört, erfordert einen tiefgreifenden Umbau unserer Wirtschaft. Ein klares Bekenntnis zu Ressourcenverbrauchsreduktionszielen, die Einbindung aller Akteur:innen sowie die Zusammenarbeit zwischen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft werden wesentliche Erfolgsfaktoren dieser Umgestaltung sein.

Mehr Informationen unter: www.circularfutures.at

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